Ausschlaggebend für die intensive, monatelange Recherche zum MDR1 Gendefekt war mein eigener Australian Shepherd Rüde Hobbit. Von Welpe an war dieser Hund ein einziges gestresstes Nervenbündel, völlig unverstanden von mir und allen anderen Menschen, die sich um ihn kümmerten. Obwohl ich schon früh den Verdacht hegte, dass seine Verhaltensauffälligkeiten vom MDR1 Gendefekt her rührten, fand ich zu diesem Thema keine hilfreichen Informationen. Das Internet gab damals zum Gendefekt und Stressanfälligkeit nichts her. Im Rahmen meiner umfangreichen Ausbildung zur Hundetrainerin begegnete ich glücklicherweise Dr. Udo Ganslosser, der mir den Zusammenhang zwischen der Genmutation und einer erhöhten Stressanfälligkeit bestätigte.
Ich durchforstete erneut unzählige wissenschaftliche Seiten und fand immer mehr Studien, die Licht ins Dunkle brachten. Auf einmal machte vieles Sinn und je mehr ich las und verstand, desto geknickter wurde ich, was mein Rüde alles durchmachten musste. Mir wurde klar, diese Informationen MUSSTEN aufbereitet und für alle zugänglich gemacht werden. Es braucht dringend mehr Akzeptanz für die Verhaltensauffälligkeiten betroffener Hunde. Meine medizinische Grundausbildung half mir, die Zusammenhänge auch für Laien gut verständlich zu formulieren und niederzuschreiben.
Es ist enorm wichtig, den MDR1 Gendefekt ernst nehmen und nicht als vernachlässigbar abzutun. Nur so können wir betroffene Hunde und ihre Halter unterstützen.
Mein grosser Kuschelbär Hobbit
Australian Shepherd
Rüde, intakt
DB 27. April 2010
MDR1 -/-