Frauchen wieder….
Gestern war es wieder soweit: zum dritten Mal musste bei Hobbit ein Epuli – eine knotenförmige Wucherung an seinem Gaumen – entfernt werden. Dazu ist eine Operation mit Narkose nötig 😱 und genau… ihr ahnt es schon: Ein Albtraumtag für mich. Zwischen der ersten und zweiten Operation lag immerhin ungefähr ein Jahr. Das dritte Geschwür entwickelte sich dann innerhalb weniger Monate und ich stand vor der Entscheidung: operieren lassen oder nicht. Ich zögerte diesen Eingriff natürlich so lange wie möglich hinaus. Doch schlussendlich zwängte sich das Epuli unübersehbar zwischen den Schneidezähnen hindurch und blutete jedesmal nach dem Essen. Mit einer offenen Wunde riskierte Hobbit eine Infektion, die eine Behandlung mit Antiobiotika nach sich ziehen würde und überhaupt… ich mag gar nicht daran denken 😥
Mir wurde schon bei der Terminvereinbarung für die Operation schlecht 🤢 aber was sein muss, muss sein. Hobbit ist kein Unbekannter in der Tierklinik meines Vertrauens. Ich weiss, dass dort mit Inhalationsnarkose anästhesiert wird, trotzdem konnte ich nicht anders: ich schickte einen Tag vor der Operation noch eine Email mit dem Hinweis auf seinen MDR1 Gendefekt. Safety first 🤷♀️ Natürlich wissen sie es dort und vergessen es sicher auch nicht – wie auch, wenn ich sie andauernd daran erinnere 🙄 ich formulierte meinen Hinweis sehr nett und erklärte, dass ich mir halt einfach Sorgen mache, wenn meinem Grossen eine Operation bevor steht. Ich fuhr Hobbit also rechtzeitig zu seinem Termin und wie immer musste ich dieses ‚wir-haften-für-nix-und-es-kostet-89€‘-Formular ausfüllen. Weil die Kommunikation mit Maske manchmal etwas mühsam ist und ich meine Gedanken ja noch in diese komische Sprache übersetzen muss, habe ich einen Zettel mitgenommen mit dem Text…. jaaaaaa, ihr wisst, was auf dem Zettel stand 🤦♀️ Doch bevor ich mein Papier vorzeigen konnte, streckte mir die TPA ihren Zettel mit der Operationsanweisung hin, auf dem gross und fett ‚MDR1 -/-‚ stand. Puh… Das Geräusch vom Herzen fallender Steine: unüberhörbar.
Ich knuddelte Hobbit nochmals fest und übergab ihn trotz allem etwas zögerlich an die TPA. Widerwillig ging Hobbit mit, nicht ohne sich noch fünfmal umzudrehen. Wir fuhren zurück nach Hause und nun hiess es abwarten. Wie auf Nadeln versuchte ich, dem restlichen Vormittag noch etwas Gutes abzugewinnen. Mein Handy lag immer in Griffnähe und tatsächlich, 12.15 Uhr klingelte es. Ich getraute mich gar nicht, aufs Display zu schauen. Ich riskierte natürlich trotzdem einen Blick und es war… mein Nachbar 🥴 Erleichtert nahm ich das Gespräch an und nachdem mein durch das Cortisol etwas blockierte Hirn die Worte meines Nachbarn übersetzt hatte wusste ich, dass eines meiner Pferde ausgebüxt war… 🐴 Nun gut, ein kleines Problem, meine Pferde haben kein Geld, die gehen nirgendwo hin. Mit Halfter und Karotten bewaffnet machte ich mich auf den Weg, das verlorene Tier wieder einzusammeln. Zeit, den Zaun zu reparieren 🛠 damit ich ihn wieder unter Strom setzen konnte.
Die Ablenkung durch die Arbeit tat gut, plötzlich war es halb drei, ohne dass mich jemand aus der Tierklinik angerufen hatte. Ein gutes Zeichen und ich entspannte mich langsam wieder. Am späteren Nachmittag konnten wir Hobbit nach Hause holen. Es war wohlauf, ziemlich überdreht, fürchterlich gestresst und wie immer sah er mich etwas anklagend an 😳 Die OP verlief gut und wie ich es ja schon selber gesehen hatte, war das Epuli ziemlich gross. Die TÄ erklärte, sie hätten nicht alles entfernen können und das Epuli würde wohl sehr schnell wieder da sein. Super…. Nochmals so ein Theatertag; ich nerve mich jedesmal, dass ich mich so aufführe. Aber ich kann einfach nicht anders 🤷♀️ dieses Geschwür ist ein ganz blödes Teil und wird immer wieder nach wachsen. Hobbit bekommt seit ein paar Wochen Vitalpilze, die diesem schnellen Wachstum entgegen treten sollen. Himmel hilf, dass sie wirken 🙏
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