„Welches graue Fell?“

Na, das graue Fell unten an Deiner Schnauze…  Hobbit ist schon auch ein bisschen eitel ☺ Trotz seinen 11 Jahren und beeindruckenden 36 Kilos rutscht mir immer mal wieder der Name ‚Höbbeli‘ raus, ein Überbleibsel aus seinem Welpenalter. Irgendwie bleiben sie einfach immer Kinder und wir vergessen schnell, dass sich das Alter auch Hunde krallt. So ab sechs, sieben Lenzen dürfen wir unsere vierbeinigen Freunde guten Gewissens ‚Senior‘ nennen. Doch nicht nur die Haare wechseln die Farbe. Der Bewegungsapparat wird zunehmend unbeweglicher und macht seinem Namen keine Ehre mehr. Es zwickt mal hier und drückt da. Arthrose und Spondylose schränken den Hund sichtbar ein, schmerzgeplagtes Humpeln wird zum Alltagsbild 😕 Die Suche nach geeigneter, medikamentöser Schmerztherapie 💊 wird für Halter von MDR1 -/- Hunden zu einer Nervenprobe.

Viele altersbedingten Veränderungen passieren vor allem IM Hund. Unsichtbar, versteckt, still und heimlich 👻 Man hat es gar nicht so auf dem Radar. Im Hormonhaushalt kommt es zu Verschiebungen, die den Senioren zu schaffen macht. Der Cortisolspiegel – der bei MDR1-Hunden ohnehin sehr schnell aus dem Ruder läuft – ist per se höher. Testosteron, Serotonin und Dopamin, gerade die Hormone, die dem Cortisol die Stirn bieten, sinken. Das führt schon bei nicht betroffenen Tieren zu einer erhöhten Stressanfälligkeit. Das Gehör lässt nach, die räumliche Orientierung wird schlechter, das Sehvermögen wird beeinträchtigt. Diese Faktoren verursachen eine Verunsicherung, die dann wiederum zu Stress führen kann. Das Gedächtnis leidet, lernen fällt schwerer. Es kommt vor, dass die Angstanfälligkeit zunimmt und was heute noch okay ist, verursacht morgen einen Panikanfall. Wir müssen auf dieses altersbedingt veränderte Verhalten reagieren.

Seniorhunde brauchen mehr Fürsorge, mehr Aufmerksamkeit und sehr viel Verständnis 🥰 Gerade die sowieso schon stressanfälligen MDR1-Hunde werden durch den veränderten Hirnstoffwechsel und Hormonhaushalt zusätzlich noch belastet. Und ja, es gibt tatsächlich Tage, da ist man absolut machtlos 😥 man spult das komplette Antistressprogramm ab, zieht sich zurück, schottet sich ab, damit ja kein herunterfallendes Blatt den Hund aufscheucht. Und trotzdem liegt der vierbeinige Freund da und hechelt sich die Seele aus dem Leib. Doch davon spricht keiner.

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