Am Anfang war…

…der Urknall. Doch soweit müssen wir gar nicht zurück gehen, sondern nur bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals – so wird es überliefert – drängte ein Hund ins Rampenlicht, als es darum ging, an der Entstehung der Hütehunderasse Collie mitzuwirken. Nein, es nicht der Hund auf dem Bild – das ist Hobbit – sondern ein Urahne 8. Grades oder so. An diesem Vorhaben war an und für sich nichts Schlimmes, hätte eben dieser eine Hund nicht ein mutiertes MDR1 Gen als Mitgift mit in die Ehe gebracht. Mit diesem Erbgut zettelte er ein Leiden an, das sich bis heute in 14 Hunderassen austobt. Durch die Einkreuzung verschiedener Hunderassen verteilte sich der Gendefekt vorallem innerhalb der Rassegruppe der Hüte- und Treibhunde. Auch Mischlingshunde sind von dieser Genmutation betroffen.

Theoretisch gesehen ist es ziemlich einfach, dieses Unding in wenigen Generationen wieder loszuwerden. Wenn die Züchter denn wollen täten. Nach wie vor wird der MDR1 Gendefekt unterschätzt, gerne totgeschwiegen oder schöngeredet. Wenig bekannt ist die Auswirkung der Genmutation auf die Aktivität der passiven Kontrollverlust-Stressachse. Doch genau diese Seite führt zu gravierenden psychischen und physischen gesundheitlichen Problemen. MDR1 -/- Hunde sind oft unverstanden, ecken mit ihren Verhaltensauffälligkeiten an und müssen durch die Unkenntnis der Halter und auch Hundetrainer einiges aushalten. Leider.

Kürzlich las ich in einem Kommentar in Zusammenhang mit dem MDR1 Gendefekt sogar das Wort ‚Qualzucht‘. Dies mag im ersten Augenblick etwas übertrieben erscheinen. Sieht man sich die Auswirkungen der Genmutation auf die Stressachse jedoch etwas genauer an, so bringt es dieses Wort auf den Punkt. Besser hätte ich es auch nicht formulieren können…

 

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